Weimarer Republik 1918-1933
Reichstagswahlen
Thüringen

Ergebnisse in Prozent
  KPD Diverse Linke USPD SPD DDP/DStP Z DVP DNVP Bauern Mittelstands-parteien Diverse Rechte NSDAP Sonstige Nationale Minderheiten Wahl-beteiligung Ungültig %  
19.01.1919 - - 19,5 39,4 23,6 1,1 8,2 8,2 - - - - - - . .  
19.01.1919[a] - - 20,4 38,7 23,0 1,1 8,4 8,4 - - - - - - . .  
06.06.1920 2,0 - 29,8 17,7 8,3 1,0 15,2 7,8 18,3 - - - - - 82,5 0,3  
04.05.1924 15,8 0,9 1,0 24,7 4,4 1,1 12,6 7,6 17,4 3,3 - 10,5 0,5 0,1 82,2 0,7  
07.12.1924 13,1 - - 30,4 5,2 1,2 14,1 8,7 16,5 4,9 0,3 5,4 0,2 0,0 82,3 1,0  
20.05.1928 12,9 0,5 - 34,9 3,8 1,1 11,2 5,4 15,6 9,9 0,9 3,7 - - 77,3 1,0  
14.09.1930 15,2 - 0,1 31,1 3,0 1,1 5,4 3,2 12,0 6,2 3,2 19,5 0,0 0,0 84,6 1,0  
31.07.1932 16,5 0,2 - 23,9 1,0 1,5 1,7 4,0 5,7 1,0 0,5 43,9 0,0 - 85,9 1,6  
06.11.1932 19,6 0,2 - 23,1 0,8 1,2 2,9 6,1 6,5 0,8 1,0 37,8 0,0 - 81,4 1,1  
05.03.1933 15,3 0,0 - 20,6 0,8 1,2 1,6 12,4 0,1 - 0,5 47,6 - - 90,1 0,8  

1919[a]: Ergebnis excl. Coburg (Teil des Regierungsbezirks Oberfranken).

-Diverse Linke: 1924/I davon Darpa 0,8%, RPD 0,1%; 1928 davon LK 0,4%, CSRP 0,1%; 1932/I davon SAPD 0,2%, KAB 0%; 1932/II davon SAPD 0,1%, SRPD, KAB, RDP je 0%; 1933 SKG
-DDP/DStP: 1919-1928 DDP; ab 1930 DStP
-DVP, DNVP: 1919, 1919[a] Stimmen für einen gemeinsamen Wahlvorschlag, die DVP und DNVP je zur Hälfte zugerechnet wurden
-Bauern: 1920-1924/II LBT; 1924/I-1924/II LBT; 1928 davon DLV 15,3%, DBP 0,3%; 1930 davon DLV 11,8%, DBP 0,2%; 1932/I-1932/II LBT; 1933 DBP
-Bürger: 1924/I davon WP 2,8%, PdM 0,5%; 1924/II davon WP 4,2%, DAAP 0,6%, PVMB 0,1%; 1928 davon WP 7,8%, VRP 1,7%, DHGP 0,3%, VBIG 0,1%; 1930 davon WP 5,3%, VRP 0,6%, HuG 0,2%; 1932/I davon WP 0,8%, VRP 0,1%, LHuG 0%, KIV 0%; 1932/II davon WP 0,4%, RMS 0,2%, VRP 0,2%, KIV 0%, EM 0%
-Diverse Rechte: 1924/II DCVP; 1928 davon VNB 0,7%, DSP 0,2%, EVG 0,1%; 1930 davon CSVD 1,3%, GLS 1,1%, KVP 0,8%; 1932/I davon CSVD 0,5%, GLS 0%; 1932/II davon CSVD 0,5%, FHuP 0,3%, NSPM 0,1%, NatP 0,1%, DHP 0%, GLS 0%; 1933 davon CSVD 0,5%, DHP 0%
-NSDAP: 1924/I Stimmenanteile des an den Reichswahlvorschlag DVFP-NSDAP angeschlossenen Wahlvorschlags; 1924/II NSFB
-Sonstige: 1924/I davon FWB 0,4%, HaB 0,1%; 1924/II davon FWB 0,2%, HaB 0%; 1930 DEPwV; 1932/I davon FWB 0%, DEPwV 0%; 1932/II FWB
-Nationale Minderheiten: 1924/I-1930 PVP; 1924/II-1930 PVP

Rechnerische Mandatsverteilung
  KPD USPD SPD DDP/DStP DVP DNVP LBT DLV WP NSDAP Insgesamt  
19.01.1919 - 2 4 3 0 2 - - - - 11  
06.06.1920 0 4 3 1 2 1 2 - - - 13  
04.05.1924 2 0 3 1 2 1 2 - 1 1 13  
07.12.1924 2 - 4 1 2 1 2 - 1 1 14  
20.05.1928 2 - 5 1 2 1 - 2 1 1 15  
14.09.1930 2 0 5 1 1 1 - 2 1 3 16  
31.07.1932 3 - 4 0 1 1 1 - 0 7 17  
06.11.1932 3 - 4 0 1 1 1 - 0 6 16  
05.03.1933 3 - 3 0 0 2 - - - 8 16  

Die Angaben zur Mandatsverteilung gehen nicht auf das damalige gesetzliche Verfahren der Mandatsverteilung zurück, sondern wurden für jede einzelne Partei wie folgt berechnet. Zunächst wurden die laut gesetzlichem Verfahren in den Wahlkreisen erzielten Mandate (1919) bzw. die in den Wahlkreisen unter Berücksichtigung der Reststimmenverwertung in den Wahlkreisverbänden erzielten Mandate (ab 1920) einer jeden Partei innerhalb eines jeden Wahlkreises auf die Länder verteilt, die Teil des jeweiligen Wahlkreises waren. Dafür wurde das Hare-Niemeyer-Verfahren mit den Stimmen für die jeweilige Partei jeweils in jedem Land bzw. Teil des Landes innerhalb des jeweiligen Wahlkreises verwendet. Bestand ein Wahlkreis vollständig aus nur einem einzigen Land bzw. Teil eines Landes, so wurden alle dort erzielten Mandate der Partei diesem Land zugerechnet. Anschließend wurden die so ermittelten Mandate pro Partei für das Land aufsummiert. Damit war die Berechnung für die Wahl 1919 beendet. Für die Wahlen ab 1920 wurden außerdem die Mandate berücksichtigt, die eine jede Partei auf dem Reichswahlvorschlag erzielte, an den ihre Wahlkreisvorschläge angeschlossen waren. Dafür wurde für jede Partei zunächst ermittelt, wie viele Reststimmen pro Land nach Abzug von 60.000 Stimmen pro bisher zugerechnetem Mandat von ihren im Land insgesamt erzielten Stimmen übrig blieben. Entlang dieser Reststimmen pro Land wurden danach die Mandate der Partei auf dem Reichswahlvorschlag einem jeden Land mithilfe des Hare-Niemeyer-Verfahrens zugeteilt und zu den bisher der Partei im Land zugerechneten Mandaten addiert.

Ergebnisse in Stimmen
  KPD Diverse Linke USPD SPD DDP/DStP Z DVP DNVP Bauern Mittelstands-parteien Diverse Rechte NSDAP Sonstige Nationale Minderheiten Berechtigt Abgegeben Gültig Ungültig  
19.01.1919 - - 158767 320947 191701 8562 66988 66988 - - - - - - . . 813953 .  
19.01.1919[a] - - 158055 300082 178620 8376 65362 65361 - - - - - - . . 775856 .  
06.06.1920 15349 - 227583 135118 63492 7489 115852 59261 139443 - - - - - 929132 766083 763587 2496  
04.05.1924 127836 7682 8283 199864 35957 8874 102214 61260 141223 26832 - 85064 4044 703 992165 815662 809836 5826  
07.12.1924 107806 - - 250262 43050 9951 116303 72028 135504 40055 2064 44577 1909 185 1010030 831736 823694 8042  
20.05.1928 104671 4130 - 283786 31050 8779 91171 44188 126951 80799 7641 30309 - - 1064170 822076 813475 8601  
14.09.1930 139685 - 923 286504 27433 10221 49474 29528 110903 56674 29341 179660 231 185 1100320 930368 920762 9606  
31.07.1932 159233 1801 - 231231 9546 14588 16763 39011 54593 9428 5007 423948 426 - 1142154 980863 965575 15288  
06.11.1932 178355 1424 - 210774 7366 10976 26063 56027 59494 7147 9406 344242 377 - 1132910 921963 911651 10312  
05.03.1933 155059 327 - 209283 7782 12029 15846 125953 688 - 4818 483026 - - 1134980 1022666 1014811 7855  

-Diverse Linke: 1924/I davon Darpa 6574, RPD 1108; 1928 davon LK 3215, CSRP 915; 1932/I davon SAPD 1704, KAB 97; 1932/II davon SAPD 1209, SRPD 83, KAB 72, RDP je 60; 1933 SKG
-Bauern: 1920-1924/II LBT; 1924/I-1924/II LBT; 1928 davon DLV 124347, DBP 2604; 1930 davon DLV 108987, DBP 1916; 1932/I-1932/II LBT; 1933 DBP
-Bürger: 1924/I davon WP 22617, PdM 4215; 1924/II davon WP 34334, DAAP 4557, PVMB 1164; 1928 davon WP 63449, VRP 13728, DHGP 2731, VBIG 891; 1930 davon WP 48773, VRP 5914, HuG 1987; 1932/I davon WP 7466, VRP 1177, LHuG 395, KIV 390; 1932/II davon WP 3510, RMS 1582, VRP 1477, KIV 441, EM 137
-Diverse Rechte: 1924/II DCVP; 1928 davon VNB 5493, DSP 1270, EVG 878; 1930 davon CSVD 11750, GLS 10167, KVP 7424; 1932/I davon CSVD 4932, GLS 75; 1932/II davon CSVD 4878, FHuP 3075, NSPM 570, NatP 507, DHP 192, GLS 184; 1933 davon CSVD 4675, DHP 143
-NSDAP: 1924/I Stimmenanteile des an den Reichswahlvorschlag DVFP-NSDAP angeschlossenen Wahlvorschlags; 1924/II NSFB
-Sonstige: 1924/I davon FWB 2836, HaB 1208; 1924/II davon FWB 1576, HaB 333; 1930 DEPwV; 1932/I davon FWB 318, DEPwV 108; 1932/II FWB
-Nationale Minderheiten: 1924/I-1930 PVP; 1924/II-1930 PVP

Für einige kleinere Parteien, die keine Mandate im Reichstag erzielten, waren aufgrund der Quellenlage für die Reichstagswahlen 1924/I-1933 für manche Verwaltungseinheiten keine Angaben unmittelbar verfügbar. Die Reichsstatistik bietet parteiengenaue Angaben für jeden Reichstagswahlkreis. Wenn die hier dargestellte Verwaltungseinheit mit einem Reichstagswahlkreis identisch war oder sich nur aus ganzen Reichstagswahlkreisen zusammensetzte, konnten die dortigen Angaben direkt übernommen bzw. addiert werden. Außerdem berichtet die Landesstatistik verschiedentlich für ihr jeweiliges Land diese Angaben. Dann wurde die Landesstatistik für diese Parteien herangezogen. Da die Angaben der Reichsstatistik und der Landesstatistik für einzelne Parteien geringfügig voneinander abweichen, kam es hier zu Unterschieden von bis zu 99 Stimmen pro aus der Landesstatistik ermittelte Partei. Dies entspricht in den betroffenen Fällen pro Partei höchstens 0,04 Prozent aller gültigen Stimmen und wurde daher hingenommen. Die dafür verwendeten Quellen sind daher bei den Quellenangaben mit aufgeführt. Für die hier betrachteten Parteien insgesamt weist die Reichsstatistik außerdem Stimmenangaben summiert unter "Andere Parteien" pro Verwaltungseinheit aus. Bei nur einer einzigen "anderen" Partei ergibt sich das Ergebnis also direkt aus der Reichsstatistik. Die Reichsstatistik bietet außerdem für die Wahlen 1924/I und 1924/II parteiengenaue Angaben für jedes Land, die für ganze Länder direkt übernommen werden konnten. Auch bei einzelnen Verwaltungseinheiten eines Landes konnten die Angaben dann teils aus den Angaben für die einzelnen "anderen" Parteien in anderen Verwaltungseinheiten desselben Wahlkreises als Differenz ermittelt werden, wenn diese anderen Verwaltungseinheiten jeweils mit einem anderen Land identisch waren. Die resultierenden Angaben sind exakt. Ebenso konnte für zahlreiche Parteien und Wahlen ab 1928 mithilfe der besagten Angaben in der Landesstatistik verfahren werden, insbesondere wenn ein Reichstagswahlkreis nicht nur Verwaltungseinheiten eines einzigen Landes umfasste. Hier kam es teils ebenfalls zu den o.a. geringfügigen Abweichungen. Die dafür verwendeten Quellen sind bei den Quellenangaben mit aufgeführt, sodass teils Quellen erscheinen können, die selbst nicht auf die hier betrachtete Verwaltungseinheit Bezug nehmen.
1928: 15393 (1,9% aller Gültigen), und zwar bezogen auf folgende Wahlvorschläge: VNB 0,7% (-0,4/+0,2), LK 0,4% (-0,4/+0,1), DHGP 0,3% (-0,3/+0,1), DSP 0,2% (-0,2/+0,1), CSRP 0,1% (-0,1/+0), VBIG 0,1% (-0,1/+0), EVG 0,1% (-0,1/+0); 1930: 5242 (0,6% aller Gültigen), und zwar bezogen auf folgende Wahlvorschläge: HuG 0,2% (-0,2/+0,2), DBP 0,2% (-0,2/+0,2), USPD 0,1% (-0,1/+0,1), DEPwV 0% (-0/+0), PVP 0% (-0/+0).

Quellenverzeichnis
1919: Eigene Berechnungen entlang der Angaben in: Statistisches Reichsamt (Bearb.) 1920: Nachtrag zur Wahlstatistik: Verteilung der bei den Wahlen zur verfassunggebenden Deutschen Nationalversammlung am 19. Januar 1919 für die von den Parteien aufgestellten Wahlvorschläge abgegebenen gültigen Stimmen auf die früheren Reichstagswahlkreise; in: Vierteljahreshefte zur Statistik des Deutschen Reichs. Bd. 28/4, S. 277-285.
1919[a]: Eigene Berechnungen entlang der Angaben in: Statistisches Reichsamt (Bearb.) 1920: Nachtrag zur Wahlstatistik: Verteilung der bei den Wahlen zur verfassunggebenden Deutschen Nationalversammlung am 19. Januar 1919 für die von den Parteien aufgestellten Wahlvorschläge abgegebenen gültigen Stimmen auf die früheren Reichstagswahlkreise; in: Vierteljahreshefte zur Statistik des Deutschen Reichs. Bd. 28/4, S. 277-285.
1920: Statistisches Reichsamt 1920: Die Wahlen zum Reichstang am 6. Juni 1920; in: Statistik des Deutschen Reichs. Bd. 291/II.
1924/I: Statistisches Reichsamt 1925: Die Wahlen zum Reichstag am 4. Mai 1924 und am 7. Dezember 1924 (Zweite und dritte Wahlperiode) - Die Wahlen am 4. Mai 1924 (Zweiter Teil); in: Statistik des Deutschen Reichs. Bd. 315/II.
1924/II: Statistisches Reichsamt 1925: Die Wahlen zum Reichstag am 4. Mai 1924 und am 7. Dezember 1924 (Zweite und dritte Wahlperiode) - Heft IV: Die Wahlen am 7. Dezember 1924 (Zweiter Teil); in: Statistik des Deutschen Reichs. Bd. 315/IV.
1928: Statistisches Reichsamt 1930: Die Wahlen zum Reichstag am 20. Mai 1928 (Vierte Wahlperiode) - Heft II; in: Statistik des Deutschen Reichs. Bd. 372/II.
1930: Thüringisches Statistisches Landesamt 1930: Die Reichstagswahlen vom 14. September 1930; in: Vierteljahresberichte des Thüringischen Statistischen Landesamts. 9/3. S.106-115.
1932/I: Thüringisches Statistisches Landesamt 1932: Die Reichstagswahl vom 31. Juli 1932; in: Vierteljahresberichte des Thüringischen Statistischen Landesamts. 11/2. S.76-79.
1932/II: Statistisches Reichsamt 1935: Die Wahlen zum Reichstag am 31. Juli und 6. November 1932 und am 5. März 1933 (Sechste bis achte Wahlperiode) - Teil II: Die Wahlen zum Reichstag am 6. November 1932; in: Statistik des Deutschen Reichs. Bd. 434.
1933: Statistisches Reichsamt 1935: Die Wahlen zum Reichstag am 31. Juli und 6. November 1932 und am 5. März 1933 (Sechste bis achte Wahlperiode) - Teil III: Die Wahlen zum Reichstag am 5. März 1933; in: Statistik des Deutschen Reichs. Bd. 434.

Die Angaben zu allen Ergebnissen in Prozent und zur Mandatsverteilung gehen auf eigene Berechnungen nach den Angaben in o.a. Quellen zurück. Die Gestaltung der Tabellen unterliegt auch insoweit dem Urheberrecht.

Zuletzt aktualisiert: 28.10.2020
Valentin Schröder
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